Ökoase

Ök- steht hier vor -ase, teilt sich mit dem kleinen Anhängsel das „o“ und macht sich so ein bisschen über sich selbst lustig. „Öko“ ist für viele ein Spottwort, „Voll öko“ ist das, was übertrieben der politischen Korrektheit folgt und dabei natürlich die Alltagsrealität ignoriert. „Öko“ gleich „weltfremd“. Hier nun ist öko normal, der Alltag, das tägliche Bemühen um was Gutes auf dem Teller, im Glas und auch rundrum. Gar nicht öko, aber umso korrekter weil independent und alternative ist die Musik. Ebenso unaufgeregt und unkompliziert ist die Einrichtung: Stühle drinnen rechts und links in zwei kleinen Gasträumen und in der Mitte eine Kombination aus Ausschank, Theke und Verkauf: der Tresen als eine Art Beratungs- und Zubereitungsterminal für die hier natürlich üblichen Nachfragen und Sonderwünsche. Selbstverständlich kocht man in der Küche konsequent fleischlos und hochgradig ökologisch, letzteres trifft auch auf die Getränke zu. Wir spendieren uns die arabische Kohlsuppe und legen nach mit den Spaghetti mit Kürbiskern-Minz-Pesto. Dazu ordern wir den den Ingwer-Limetten- Honig-Tee und ein sogenannntes „Bio-Zisch“, also eine Brause auf Natursaftbasis. Die Lasagne kommt als Tortilla-Lasagne mit Gemüse und Avocadocreme. Klar wird sehr schnell, dass das hier die höhere Kunst ist: nicht einfach nur aus dem Kühlschrank das Fleisch in die Pfanne, dazu die Salzkartoffeln und das Beilagengemüse, nein, hier muss so ziemlich genau angebraten und gewendet werden, blanchiert und aufgewärmt, geschichtet und gemischt und vor allem gewürzt werden. Essen ist hier eine echte geschmackvolle Entdeckung – alternativ, hochgradig korrekt und auf keinen Fall altbacken, vor allem aber: kein bisschen verkrampft – die schöne Ökoase.

Küche: 4 von 5 Punkten
Ambiente: 4 von 5 Punkten
Bewertet im Geschmackverstärker Halle 2016

www.oekoase.de