Gasthof Zum Mohr
Der Name komisch, die Gaststube gewollt historisch, die Küche – wirklich ordentlich. Das Fazit für den Besuch im Mohr bekommt der kommende Gast von den gehenden Gästen und hat damit eine gewisse Erwartungshaltung, die dann auch – um es vorwegzunehmen – erfüllt wird. Ganz so schlimm wie „gewollt historisch“ würden wir jetzt nicht sagen: eine kleine Gaststube, wie man sie sich früher eben gebaut hat, um sie gut warm zu kriegen, dann hinten der Raum, wo der Bürger mit dem größten Hof und den meisten Pferden gerne Hof hielt und seine Fälle an die Wand nageln ließ. Und dann noch ein Saal für die Ereignisse, wenn man groß was auffahren wollte. In den letzten Jahren hinzugekommen ist der Hof, eine ausgesprochen heimelige Innenstadt-Oase unter grünen Rankeln gleich hinterm großen Hoftor. Der Service hervorragend: schnell und aufmerksam, exzellent wird der Gast informiert über das gesamte Angebot: eine Hilfe bei Zusammenstellung von Speis und Trank. Südländisch inspiriert ist die Küche, so gibt es Pastagerichte mit ganz eigener Note, etwa mit Lachswürfeln, Zitronenrahm und Pinienkernen. Saltimbocca alla roman, mediterranes Grillgemüse oder hausgemachte Nudelteigtaschen. Wir freuen uns über die Lachs-Frischkäse-Röllchen mit Tomaten und Salat sowie – natürlich zuerst – die Mangoldsuppe mit Kokosmilch – beides exzellent und so nicht zu erwarten in der dörflich dekorierten Gaststube. Gebratener Blumenkohl, Hähnchenschnitzel und Kürbis- Flammkuchen unterstreichen – das Mohrenhaus ist nur bei erster Betrachtung ein wenig altbacken, aufgefahren aber wird ganz im Sinne der neuen Zeit.
Küche: 4 von 5 Punkten
Ambiente: 4 von 5 Punkten
Bewertet im Geschmackverstärker Halle 2016