Fitness und Wellness: alle Trends in Halle

Deutschland hat massive Rückenprobleme. Schon bei Kindern treten vermehrt Rückenschmerzen und Haltungsschäden auf. Und bei den Eltern sieht es nicht besser aus. Laut einer Krankenkassen-Studie aus dem letzten Jahr sind rund 80 Prozent aller Arbeitenden im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal von Rückenleiden betroffen. Hinzu kommt der immer größer werdende Druck und Stress im Arbeitsalltag: Depression ist eine zunehmend häufiger gefällte Diagnose.

Doch was kann man gegen diese Leiden machen oder besser noch, wie kann man sie verhindern? Eine Antwort ist, dass man Ruhe, Entspannung, Zufriedenheit und ein wohliges Gefühl herstellt. Wer jetzt an eine heiße Wanne oder ein wohlschmeckendes Glas Rotwein denkt, hat zwar nicht ganz unrecht, liegt aber dennoch daneben. Denn eine seit Jahrtausenden erprobte Variante all diese Ergebnisse zu erzielen und dabei Selbstbewusstsein, Gelassenheit und sogar wachsende Muskel- und Denkkraft zu bekommen, ist ganz einfach Sport. In Halle lässt sich eine Vielzahl an verschiedenen sportlichen Aktivitäten praktizieren, die jedes Alter und Bedürfnis abdecken – einige sehr effektive oder auch ausgefallene Varianten stellen wir im Folgenden vor.


Tai Chi Chuan – Training für Körper und Geist

Mehrere Millionen Menschen praktizieren heute das asiatische Tai Chi Chuan, auch die „innere Kampfkunst“ genannt. Im Zentrum der verschiedenen Stile – der Yangstil zählt dabei zu den berühmtesten – stehen sogenannte Formen. Diese bestehen aus Einzelbewegungen, Stand- und Atemübungen und sind die Grundlage für verschiedene Bewegungsabläufe und -formationen. Dabei werden die Gelenke gelockert, die Körperhaltung verbessert und der Körper insgesamt entspannt. Nicht zuletzt deswegen zählt Tai Chi zu den Gesundheitssportarten, die von der Krankenkasse gefördert werden. In Halle kann man speziell den Yangstil zum Beispiel bei Frau Dr. Meier-Siegfried erlernen. In ihrer Tai Chi-Schule am Hansering trainiert die erfahrene Expertin die asiatische Kampfkunst, zu der auch verschiedene Waffenformen – unter anderem mit Schwert und Säbel – gehören, in einem weitläufigen und sonnigen Raum. Für Interessierte bietet sie regelmäßig Einsteigerkurse an.

Pilates – Stärkung von Kraft und Körperkontrolle

Joseph Pilates, der Erfinder der nach ihm benannten Trainingsmethode, war ein Abenteurer nach Maß. 1880 in Mönchengladbach geboren beschäftigte sich schon in jungen Jahren mit Yoga, Gymnastik und Zen-Meditation und arbeitete später in England als Zirkusartist, Profi-Boxer und Lehrer für Selbstverteidigung unter anderem für Scotland Yard. Das heute von Millionen von Menschen betriebene Trainingssystem Pilates entwickelte er in der Kriegsgefangenschaft. Im Fokus steht dabei die Atmung, die die Grundlage für die Stärkung von Muskeln, Kraft, Dehnung, Körperkontrolle und Ausdauer bildet. Die Übungen, die kontrolliert und langsam durchgeführt werden, zielen speziell auf die Bauch- und Beckenmuskulatur und die sogenannte Tiefenmuskulatur. Insofern wirkt sich Pilates positiv auf die Körperhaltung aus, kompensiert einseitige Belastungen und fördert die Mobilität im Alter. Auch Pilates zählt zu den Gesundheitssportarten und wird durch die Krankenkassen gefördert. In Halle kann man bei Anna Bolldorf, die ihr Pilates Studio seit 2010 führt, Kurse besuchen. Interessierte können zwei Probestunden schon für 16 Euro besuchen. Einzigartig ist das hier angebotene Allegro Reformertraining. Dabei handelt es sich um ein von Joseph Pilates entwickeltes Trainingsgerät, das fließende Bewegungen einer beweglichen Sitz- und Liegefläche mit Seilzügen ermöglicht und so noch effektiver wirkt als das klassische Mattentraining.



Capoeira – Kampfkunst und Tanzakrobatik

Capoeira ist die Verbindung aus Kampf, Akrobatik und Tanz. Entstanden ist es vor etwa 400 Jahren in Brasilien wohl aus der Mischung verschiedener afrikanischer und indigener Tänze und Kulte, auch um für die eingeschleppten Sklaven das Training des Kampfes unter dem Tanz zu verstecken. Später als Straßenkampf weiterentwickelt wird es heute hauptsächlich in zwei Formen – Capoeira Regional und Capoeira Angola – praktiziert. Letztere Variante ist die ursprünglichere und kann in der Saalestadt im Verein Capoeira Halle e. V. trainiert werden. Im Unterschied zum Capoeira Regional steht bei Capoeira Angola nicht der Kampf, sondern das ästhetische Spiel in der Ronda (Kreis) in Verbindung mit der Musik im Vordergrund. Geschult werden daher koordinative und akrobatische Fähigkeiten sowie Körper- und Rhythmusgefühl. Praktiziert wird Capoeira Angola in der Roda, wo bei Gesang und Musik in fließenden Schlag- und Ausweichbewegungen das ästhetische Zusammenspiel der Kontrahenten als harmonisches, witziges und schlagfertiges Spiel ausgetragen wird. Der Verein Capoeira Halle bietet Interessierten verschiedene Trainingsangebote unter der Woche an. Meist findet das Training abends in der Weidenplanturnhalle am Unterberg 2-3 statt.

Bootcamp Training – die Natur als Workout Halle

Hört man das Wort Bootcamp verbinden sich sofort Assoziationen mit halb militärischen Umerziehungslagern für straffällig gewordene Jugendliche in den USA. Angelehnt ist der Begriff jedoch an Teile der militärischen Grundausbildung, die oftmals in der Natur und an diversen Trainingsgeräten ausgeführt wird. Eben dieses Moment wird beim Bootcamp Training in den Mittelpunkt gestellt. Gemeinsam mit anderen Menschen wird an der frischen Luft und unter professioneller Anleitung eine Mischung aus Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht und verschiedenen Kleingeräten (Medizinbälle, Springseile etc.) praktiziert. In funktionellen Intervallübungen, die sehr schweißtreibend sind, werden Muskulatur und Nervensystem intensiv beansprucht, damit Kraft, Schnelligkeit, Körperhaltung und Koordination verbessert und vor allem ordentlich Fett verbrannt. Eine spezielle Variante dabei bildet das sogenannte Piloxing. Diese Mischung aus Pilates und Boxen zielt ebenso darauf, Fett zu verbrennen, baut dabei jedoch auch noch die tiefer liegende Muskulatur auf. Da Piloxing ebenso wie das Bootcamp Training im Allgemeinen aus intensiven Intervallübungen besteht, wird gleichermaßen das Herz-Kreislauf-System und die Ausdauer gestärkt. Ausgebildete Sportwissenschaftler und Sportstudenten und aus Halle bieten diese Trainingsmethode beim Fitness Bootcamp Halle/S. für Menschen aller Altersgruppen an. Trainingsort ist die Ziegelwiese auf der Peißnitz, wo man allein oder in Gruppen Kurse machen kann. Das erste Training ist übrigens kostenlos.



Pflegen lassen von fleißigen Helferlein

Schonmal etwas von Garufa oder dem Kangalfisch gehört? Die Rötliche Saugbarbe (lat. Garra rufa. ) ist ein bis zu 14 Zentimeter großer Schwarmfisch aus der Familie der Karpfenfische. Da es in seiner Heimat, den fließenden Süßgewässern Nordsyriens und der südlichen Türkei, nur wenig Nahrung gibt, haben die Fischchen den Menschen als Nahrungsquelle entdeckt. Das heißt, dass die eigentlich Algen vom Felsen fressenden Tiere ohne Scheu zu Menschen schwimmen um deren abgestorbenen Hautpartikel ‚abzuknabbern‘. Schöner Nebeneffekt ist eine glatte Haut, ein besseres Haubild und weniger Hornhaut. Nutzen kann man dieses Verhalten der Garra rufas in Halle im Garufa. Hier kann man in acht großen Aquarien seine Füße in das 28 bis 32 Grad warme Wasser eintauchen und sich von circa 80 Knabberfischen mit ihren rauen Lippen effizient abgestorbene Hautschüppchen entfernen lassen. Wichtig: Das Ganze ist keine unsaubere Tiequälerei! So haben die Fische unter anderem eine Ruhezone im Becken und die Haltungsbedingungen werden regelmäßig von einem Veterinär überprüft. „Der beste Beweis, dass es den Fischen gut geht, ist der Nachwuchs den wir regelmäßig haben“, so Andreas Braun einer der Inhaber von Garufa. Ebenso achtet man aufmerksam auf Hygiene – nur saubere und gesunde Füße dürfen ins Becken. Für von Neurodermitis geplagte Menschen gibt es im Garufa auch Ganzkörperbecken, denn gegen die häufig an vielen Körperstellen auftretende Krankheit, wirken die Fische wahre Wunder.

Salz auf deine Haut

Wer Lust auf ein wohltuendes Erlebnis für Körper, Geist und Seele hat, dem ist die Salzgrotte Yomona in Halle zu empfehlen. Gedanklich fernab der Großstadt erlebt man in einer „Oase der Ruhe“ auf bequemen Liegen die entspannende Wirkung der verschiedenen Salzarten. Des Weiteren kann man den Stress des Alltags auch bei einer der verschiedenen Massagen, der japanischen Entspannungstechnik Reiki, einer Lichtdusche oder einem angebotenen Yogakurs gut und gerne vergessen.



Detoxt du schon?

Über 30.000 verschiedene chemische Substanzen aus der Nahrung, der Umwelt oder dem Wasser belasten unseren Körper jeden Tag. Dazu kommen noch Sünden wie Alkohol und Zigaretten. Kein Wunder, dass man sich da manchmal schlapp und müde fühlt. Kann man da nicht einmal groß reinemachen im Körper? Genau darum geht es beim detoxen – auf Deutsch die Entschlackung und Entgiftung des Körpers. Das Maya Mare bietet inzwischen viele verschiedene Detox-Behandlungen an. Ob Basenbäder, Bürsten- und Kokosölmassagen, basische Gesichtsmasken oder Leberwickel. Hier wird Detoxen leicht gemacht. Je nach Typ und Lust kann man so seinem Körper Ruhe gönnen und die Entschlackung fördern. Neben den ‚aktiven Entschlackungsmaßnahmen wie Sauna, helfen auch bestimmte Lebensmittel wie entschlackende Suppen, grüne Smoothies oder gesunde Salate, die man natürlich auch im Maya mare bekommt.

Das Gute kommt aus der Natur

In den Genuss von exklusiven Behandlungen mit hochwertigen pflanzlichen Produkten kommt man im Laden von Kathrin Exler. Angeboten werden verschiedenste Gesichtsbehandlungen - von Classic, Detox, Balance oder Deluxe bis hin zu Anti-Aging ist für jede Haut und jedes Alter eine wohltuende Behandlung dabei. Auch im Repertoire der La Planta Naturkosmetik sind die besonderen Entspannungsbehandlungen – sei es die Edelsteingesichtsmassage, die beruhigende Klangschalenbehandlung mit Farblichtwellness oder die mediane Fußmassage. Entspannung auf natürlichem Wege.



EMS-Training – effektiv trainieren

Wenig Zeit für ausführliche Fitnesseinheiten in der Woche? Und trotzdem fit sein und schlank? Wer beide Fragen mit einem klaren ‚Ja‘ beantwortet, für den ist vielleicht das EMS-Training etwas. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff Elektromuskelstimulation, medizinisch auch Elektromyostimulation genannt. Kurz gesagt mit Hilfe von Strom werden die Muskeln aktiviert und trainiert. Bekannt ist die Methode schon seit den 70er Jahren und kommt aus der Sportmedizin und dem Rehabereich. Die breite Anwendung im Fitnessbereich ist noch relativ neu. Der Clou bei der Sache ist, dass man bei einem normalen Fitnessprogramm circa 30 Prozent seiner Muskeln aktiviert. Mit Hilfe von EMS steigert man diesen Anteil auf über 90 Prozent. Bekämpfen kann man mit einem EMS-Training Zivilisationskrankheiten, wie Übergewicht, Rücken- oder Herz-Kreislaufbeschwerden, ebenso kann man etwas für die Figurformung, Hautbildverbesserung und Straffung des Bindegewebes tun oder nach Verletzungen schneller wieder mit dem Training beginnen. Auch sind Trainingseinheiten vor dem Skiurlaub sehr sinnvoll. Wer das Verfahren testen will, kann dies in Halle zum Beispiel im Neosoma Studio machen. Bevor es losgeht, muss man beim Probetraining einen kleinen Gesundheitscheck machen und Fragen beantworten wie etwa zum Blutdruck, eventueller Schwangerschaft, Problemzonen und einige mehr. Dann bekommt man einen Anzug übergezogen, der Lara Croft alle Ehre machen würde, wird angestöpselt und dann kribbelt es in kurzen und gefühlt immer länger werdenden Intervallen los. Während der 20minütigen Trainingseinheit ist natürlich immer ein persönlicher Trainer dabei, der einen motiviert sowie die Übungen und Bewegungsabläufe vorgibt. Individuell und sehr schweißtreibend!