Aus einer Fleischerfamilie vom Orgelbauer zum Senfmüller

„Es kann gar nicht scharf genug sein“, sagt Jörg Hündorf und lacht. Mir tränen die Augen, als ich meine Nase aus dem Fass mit dem frisch angesetzten Senf hebe. Hündorf muss es wissen, denn seit 2004 geht der gelernte Orgelbauer einem sehr seltenen Beruf nach. Der 42jährige ist Senfmüller. In einem kleinem Haus in der Georgstraße hat er sich eine Senfmühle eingerichtet. Sein Bruder betreibt hier eine Biofleischerei und Jörg Hündort stellt in direkter Nachbarschaft seinen Georgsenf her.



In einem kleinen Raum im Hinterhof stehen dort, wo früher die Schinken hingen, ein großes Fass, in dem der Senf angesetzt wird, eine Mühle und ein Fass Essig. Zuerst wird dort die Senfmaische angesetzt, bleibt zwei Tage stehen und wird dann kalt gemahlen. Dies ist wichtig, da so das Aroma des Senfes besser erhalten bleibt. Dann müssen zunächst zwei Tage vergehen, in denen der Senf reift und die geheimen Zutaten in der richtigen Mischung hinzu gegeben werden können. So verwendet Jörg Hündorf indischen Urwaldpfeffer, den er im Fair-Trade-Handel erwirbt. Er legt Wert darauf, dass seine Zulieferer etwas verdienen und vor allen Dingen ökologisch und nachhaltig anbauen. Seine Senfkörner kommen aus Ungarn und demnächst auch aus der Region. Er hat einen Bauern gefunden, der ihm den Senf anbaut, denn Senf aus Deutschland gibt es auf dem freien Markt nicht. Alle Arbeitsschritte bei der Senfherstellung macht er selber, sogar jedes Glas wird einzeln per Hand von ihm versiegelt.



Seine vier Senfsorten verkauft der Senfmüller inzwischen in die weite Welt. Er hat Kunden in Moskau, Berlin, München und natürlich in Halle. Eine Berliner Tageszeitung kürte den Georgsenf zum besten Senf in Deutschland. Gourmetköche zeigten sich begeistert. Der Chef des Berliner Sterne-Restaurant Quadriga schwört seit dem auf den Senf aus Halle, wie die immer größer werdende Georgensenf-Fangemeinde.

Mehr zum Georgsenf gibt es hier: www.georgsenf.de